Mantrailing kommt aus dem Amerikanischen und bedeutet so viel wie „Mensch verfolgen“. Der Hund bekommt einen Geruchsvorhalt der vermissten Person, und verfolgt deren individuelle Geruchsspur, den sogenannten „Trail“, über lange Strecken. Mantrailing ist „Teamwork“- man kann nur dann erfolgreich sein, wenn man als Hundeführer mit seinem Hund als eine Einheit verwächst. Das bedarf jahrelanges, regelmäßiges Training.
Gearbeitet wird mit einer 10 Meter Schleppleine. Die Leine ist die Verbindung zum Hund, man gibt ihm dadurch Sicherheit, sodass er frei arbeiten kann. Gleichzeitig spürt man über die Leine auch Verhaltensänderungen des Hundes. Sie ist die „Nabelschnur“.
Während Flächensuchhunde beispielsweise generell den Geruch „Mensch“ verfolgen (es kann auch gut sein, dass der Flächensuchhund unbeteiligte Spaziergänger „findet“), sucht der Personenspürhund, der „Mantrailer“, nur diesen einen, ganz bestimmten Menschen, von dem er vorher eine Geruchsprobe bekommt. Er blendet alle anderen vorhandenen Gerüche aus, und kann deshalb auch z.B. in Fußgängerzonen, wo sich sehr viele Menschen aufhalten, den Trail der vermissten Person verfolgen.
Diese Art der Suche verlangt dem Hund Höchstleistungen an Ausdauer und Konzentration ab, denn er muss DEN EINEN Geruch unter 1000 anderen herausfiltern. Zeitgleich muss der Handler, also der Hundeführer, verstehen, was der Hund ihm zeigt (z.B. Richtungswechsel). Aufgrund der Komplexität ist das Mantrailing für mich die Königsdisziplin unter der Rettungshundearbeit.